Diamant

Härte: 10
Dichte: 3,52
Chemische Formel: C
Kristallform: kubisch
Farbe: Farblos, weiß, gelb, grün, blau, rot, rosa, braun, schwarz; durchsichtig bis undurchsichtig, Diamantglanz

Vorkommen: Der Diamant bildet in der Natur häufig gut ausgebildete Kristalle. Sie sind meist eingewachsen in basischen vulkanischen Gesteinen, insbesondere im sogenannten Kimberlit. Bei der Verwitterung dieser Gesteine bleibt der Diamant als besonders harter und widerstandsfähiger Bestandteil übrig und sammelt sich, da er auch schwerer als die meisten gesteinsbildenden Mineralien ist, in Seifen.

Unterscheidung

Die hohe Härte unterscheidet den Diamanten von allen anderen Mineralien. Bergkristall und Zirkon haben zudem eine viel niedrigere Lichtbrechung, Zirkon außerdem eine sehr hohe Doppelbrechung. Glas ist sehr viel weicher und weist eine niedrigere Lichtbrechung auf, mit Folien hinterlegt oder beschichtet ist es deutlich bunter. Von den synthetischen Imitationen hat YAG eine viel niedrigere Lichtbrechung, Zirkonia, Galliant und Titania sind wesentlich bunter.

Verarbeitung

Der Diamant wird immer im Facettenschliff verarbeitet, da seine hohe Lichtbrechung dann gut zur Geltung kommt. Der Brillantschliff wurde eigens für den Diamanten entwickelt, weil durch ihn das lebhafte Funkeln und Leuchten des Steins, sein Feuer, besonders hervorgehoben wird.
Der Diamant ist der einzige Edelstein, dessen Bewertung genauen Regeln unterliegt. Der Wert jedes Diamanten wird nach seiner Reinheit, der Qualität des Schliffs, seiner Größe – ausgedrückt durch das Gewicht – und seiner Farbe beurteilt.

Pflege

Der Diamant ist zwar sehr hart, trotzdem aber sehr stoßempfindlich und kann relativ leicht absplittern oder springen. Schmuck muss dementsprechend vorsichtig behandelt werden. Besonders beim Tragen von Diamantringen sollte man aufpassen, damit nirgends anzuschlagen.

Die großen, berühmten Diamanten sind mit zahlreichen Geschichten, Mythen und Geheimnissen verbunden. So soll zum Beispiel der blaue Hope-Diamant all seinen Besitzern Unglück gebracht haben. Er ist mit einer ganzen Serie plötzlicher Todesfälle und Unglücke verbunden – vielleicht auch mit ein Grund dafür, warum er heute keiner Privatperson mehr gehört, sondern dem Smithsonian Museum in Washington, USA, geschenkt worden ist.

Auch der Orloff, ein großer Brillant, nach seinem Besitzer, einem russischen Adligen benannt, vermochte seinem Eigner kein Glück zu bringen: Als Geschenk sollte er die russische Zarin dazu bewegen, die Verbannung aufzuheben und den Prinzen Orloff in sein geliebtes St. Petersburg zurückkehren zu lassen. Ohne Erfolg – die Zarin nahm das Geschenk zwar gnädig an, ließ sich dadurch aber nicht zu einem Gnadenakt erweichen.

Die größten geschliffenen Diamanten besitzt das englische Königshaus. Der berühmte Koh-i-Noor, der indischen Maharadschas und dem Schah von Persien gehört hatte, bevor er der englischen Königin geschenkt wurde, ziert heute die Krone der Königin.

Der größte je gefundene Diamant war der Cullinan, ein Rohdiamant von 3106 Karat Gewicht, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der berühmten Premier Mine in Kimberley, Südafrika, entdeckt wurde. Die Regierung von Transvaal erwarb ihn und schenkte ihn dem englischen König Edward, der allerdings, als er den noch ungeschliffenen Stein in Händen hatte, sagte: „Wenn ich diesen Stein gefunden hätte, ich hätte ihn nicht für einen Diamanten gehalten und ihn weggeworfen.“

Mit einem schwer bewachten und bewaffneten Transport wurde ein Paket nach Großbritannien gebracht, das aber nicht den Diamanten enthielt. Den hatte man, ganz dem britischen Postdienst vertrauend, ohne Versicherung und ohne Bewachung im einfachen Päckchen per Post nach London geschickt, wo er auch unbeschadet ankam.

Nach langer Überlegung wurde der berühmte Antwerpener Diamantenschleifer Asscher dazu ausersehen, den Stein zu spalten und dann zu schleifen. Nach einem Jahr genauesten Studiums des Steins kam dann der Augenblick, in dem das Spaltmesser angesetzt wurde. Beim zweiten Hammerschlag zersprang der Diamant – plangemäß – und Herr Asscher fiel in Ohnmacht. Aus den durch das Spalten erhaltenen Teilen wurden insgesamt 104 geschliffene Steine hergestellt, die, nach ihrer Größe geordnet, Cullinan I, II, III usw. genannt wurden.

Der Cullian I ist mit etwas über 530 Karat der größte geschliffene Diamant der Welt. Er ziert heute übrigens das Zepter des britischen Empire und kann mit den anderen Kronjuwelen im Tower zu London besichtigt werden.