Saphir

Der Saphir ist ein Edelstein, der wie der Rubin aus dem Mineral Korund besteht. Er kommt in doppelseitig zugespitzten, sechsseitig pyramidalen und tonnenförmigen Formen vor (trigonales Kristallsystem). Auf der Mohsschen Härtegradskala erreichen Saphire einen Wert von 9 und sind damit die zweithärtesten Edelsteine nach den Diamanten. Saphire werden vor allem als Schmucksteine verwendet.

Steckbrief

  • Mineralart: Korund
  • Chemische Formel: Al2O3
  • Mohshärte: 9
  • Kristallsystem: trigonal
  • Farbe: blau; alle Farben außer rot
  • Schmelztemperatur: 2040°C
  • Sonstige Eigenschaften: säureunlöslich

Farben

Der klassische Saphir zeigt sich in vielfältigen Blautönen von unterschiedlicher Helligkeit und Intensität. Besonders beliebt ist der Farbton ‚kornblumenblau‘. Doch Saphire gibt es auch in zahlreichen anderen Farbvarianten. Tatsächlich wird nur die rote Varietät von Korund als Rubin bezeichnet – alle anderen Farbvarietäten werden den Saphiren zugerechnet.

Für die Farbgebung sind Spurenelemente wie Eisen, Nickel, Vanadium, Chrom, Kobalt oder Titan verantwortlich. Farblose Saphire aus natürlichen Vorkommen sind selten; zumeist ist zumindest eine blasse Farbgebung vorhanden. Viele Saphire zeigen darüber hinaus je nach Betrachtungswinkel verschiedene Farben und Farbintensitäten (Pleochroismus).

Eine Besonderheit sind Sternsaphire: Diese verfügen über sogenannte Rutilnadeleinschlüsse, die in bestimmte Richtungen orientiert sind. Deshalb zeigt ein Sternsaphir bei passenden Lichtverhältnissen einen Schimmer in Form eines sechsstrahlingen Sterns (Asterismus).

Fundorte

Zu den bedeutendsten Fundorten von Saphiren gehören Sri Lanka und Madagaskar. Saphire aus Kaschmir (Indien) und Burma werden von Edelsteinliebhabern ebenfalls hoch geschätzt, sind auf dem Markt aber selten geworden. In Thailand, Montana (USA), Australien, Kambodscha und Nigeria werden ebenfalls Saphire produziert. Die Edelsteine werden gewonnen, indem edelsteinhaltige Formationen manuell geschürft und gewaschen werden.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist es möglich, synthetische Saphire in verschiedenen Farben und in perfekter Qualität herzustellen. Am häufigsten kommen sogenannte Verneuil Saphire vor, die jedoch von echten Saphiren leicht zu unterscheiden sind. Farblose, synthetische Saphire dienen häufig als Diamant-Imitation – oft unter der Bezeichnung Diamondit oder Diamandit.

Verarbeitung

Saphire werden häufig einer Wärmebehandlung unterzogen, um die Farbintensität und Reinheit der Edelsteine zu erhöhen. Bei starker Erhitzung (ca. 1800°C) lösen sich natürliche Mikroeinschlüsse im Stein auf, so dass die Farbe des Edelsteins klarer und intensiver wird. Für eine bessere Farbgebung werden einige Saphire auch der Diffusions- oder Berylliumbehandlung unterzogen. Unbehandelte Saphire in hochwertiger Qualität werden am Markt jedoch mit höheren Preisen gehandelt.

Saphire werden größtenteils zu Schmucksteinen verarbeitet und in unterschiedlichen Formen und Stilarten geschliffen: Dazu gehören Rund-, Kissen- oder Ovalschliff ebenso wie der Facetten- und der Cabochonschliff. Insbesondere Sternsaphire werden gern im Cabochonschliff angeboten, da dieser die typische sternförmige Reflexion sehr gut zur Geltung bringt.

Folgende Qualitätskriterien sind für die Werteinschätzung und damit auch für den Preis eines Saphirs relevant:

  • Schliffgüte
  • Farbe
  • Größe
  • Reinheit

Berühmte Saphire

Da große Saphire ausgesprochen selten sind, sind die größten Exemplare in der Welt der Edelsteine umso bekannter. Am berühmtesten ist der ‚Stern von Indien’: Dies ist ein Sternsaphir von 536 Karat, der vor ca. 300 Jahren in Sri Lanka gefunden wurde. Der Stern von Indien kann im American Museum of Natural History in New York besichtigt werden.

Ebenfalls bekannt ist der Logan-Saphir: ein 423 Karat schwerer, blauer Facettensaphir. Auch der 116 Karat schwere, schwarze Sternsaphir namens Mitternachtsstern und der Stern von Asien – ein 330 Karat schwerer Edelstein, der in intensivem Blau leuchtet – sind weithin bekannt.