Rubin
Rubine – Definition
Als Rubin wird die rote Form des Minerals Korund (ein Aluminiumoxid mit kristalliner Struktur) bezeichet. Das Rot dieses Edelsteins entsteht durch Chrom und kann von einem eher blassen Rotton bis hin zu einem dunklen Rot reichen. Der Name „Rubin“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „rot“.
Herkunft/Fundorte
Rubine finden sich auf allen Kontinenten der Erde (Ausnahme: Antarktis), wobei die begehrtesten Steine aus Asien stammen. Die berühmtesten Vorkommen finden sich in Myanmar, wo vor allem im Mogok-Tal seit jeher Steine mit hoher Transparenz und edler Farbe abgebaut wurden. Auch Rubine aus Ostafrika (vor allem Kenia und Tansania) erzielen zum Teil hohe Preise.
Die Geschichte
Es gibt Hinweise darauf, dass in Asien schon in der Bronzezeit Rubine abgebaut und verwendet wurden. Steine aus Sri Lanka sollen bei den Römern, Griechen und Ägyptern bereits um 500 vor Christus Verwendung gefunden haben.
Sogar im Alten Testament in der Bibel findet der Rubin Erwähnung und stellt das Sinnbild des königlichen Stammes Juda dar.
Der Wert
Der Rubin ist der seltenste und teuerste unter den Farbedelsteinen. So wurden bereits mehr als 400.000 Dollar pro Karat für besondere Exemplare bezahlt. Die teuersten und wertvollsten Rubine sind vollständig reine Steine mit einem möglichst kräftigen Rotton, das auch als taubenblutrot bezeichnet wird. Ein Rosa- oder Braunstich des Steins führt dagegen sofort zu einer Wertminderung.
Qualitätskriterien
Wie bei Diamanten auch geltend in punkto Qualität die vier C (colour, clarity, cut, carat). Neben der Farbe und der Transparenz sind der Schliff und vor allem die Größe eines Rubins sehr wichtig. So gibt es kaum Edelsteine, bei denen der Preis mit der Größe so stark ansteigt wie beim Rubin.
Rubine – künstliche Herstellung
Seit 1835 können Rubine künstlich hergestellt werden, und da die Steine so wertvoll sind, gehören sie zu den am häufigsten imitierten Edelsteinen.
Die frühesten Imitate waren die „Genfer Rubine“, die durch Schmelzprozesse aus echten Rubinspänen hergestellt wurden. Sehr häufig sind die „Verneuil Rubine“, die in einem patentierten Verfahren bereits seit 1902 billig in Massen hergestellt werden.
Rubine – Verwechslungsgefahr
Verwechslungsgefahr besteht mit anderen roten Steinen, Imitaten/Synthesen oder Glas. Andere farblich sehr ähnliche Edelsteine wie Spinelle aus Vietnam oder Granat brechen das Licht nur einfach, Rubine dagegen sind doppelbrechend.
Einfache Synthesen wie die Verneuil Rubine sind für Experten aufgrund ihrer Einschlüsse sehr einfach zu identifizieren. Bei professionelleren Synthesen dagegen kann die Unterscheidung schwierig werden, so dass Verfahren wie Spektroskopie oder Röntgen zum Einsatz kommen.
Thermische Behandlung
Mehr als 90% aller Rubine werden thermisch behandelt, wodurch Braun- und Blautöne verschwinden und das Rot stärker zur Geltung kommt. Das Brennen der Steine ist generell erlaubt, thermisch behandelte Rubine müssen aber gekennzeichnet werden. Nicht gebrannte Steine sind deutlich teurer und besitzen normalerweise ein internationales Echtheitszertifikat.
Rubine – Glasfüllung
Besonders günstig und in großer Zahl sind die so genannten glasgefüllten Rubine auf dem Markt. Dabei handelt es sich um minderwertige Steine, deren Risse mit Bleiglas gefüllt werden. Sie wirken dadurch sehr rein, bestehen jedoch oft zu mehr als 50 Prozent aus Glas. Die Glasfüllung muss angegeben werden, was jedoch oft nicht oder nicht vollständig geschieht.